Bocholt / Suderwick

Aktion Klimaplus – Viel Lob für Bocholt und Saerbeck

Johannes Remmel
Klimaschutzminister Johannes Remmel

BOCHOLT / DÜSSELDORF – Viel Lob für Bocholt – aber auch für Saerbeck – gab es am Mittwoch, 10. Juni 2015, auf der Abschlussveranstaltung der Aktion Klimaplus – Kommunaler Klimaschutz – made in NRW in Düsseldorf. NRW Umweltminister Johannes Remmel lobte die Gewinnerstädte Bocholt und Saerbeck.

Bocholt setzt Zeichen
Klimaschutzminister Johannes Remmel, der die rund 60 Gäste im Stadtmuseum an der Berger Straße begrüßte, sprach in seiner Ansprach von der “Herausforderung des Jahrhunderts, der Herausforderung der jetzigen Generation”. Er habe kürzlich den philippinischen Erzbischof kennengelernt, der ihm – nachdem Tornados drei-, viermal im Jahr dort für große Zerstörungen gesorgt hatten – eine einfache Frage gestellt habe: “Warum wir?” Diejenigen, die nicht für den Klimawandel verantwortlich seien, hätten am meisten darunter zu leiden. “Dort müssen riesige Anstrengungen unternommen werden, um die Schäden zu meistern”, betonte Remmel, “und wir, die wir dafür mit verantwortlich sind, müssen es hinbekommen, dass wir die CO²-Belastung der Erde drastisch senken.” Er setzte viel auf die Klimakonferenz in Paris, “die Erwartungen sind hoch, von allen seiten”, so Remmel, “wir sind auf dem Weg, brauchen aber auch die Kraft, um ein Anschlussabkommen zu Kioto auf den Weg zu bringen.”

Viele kleine Trampelpfade
Klimawandel müsse aber auch von unten wachsen. “Wir brauchen viele kleine Trampelpfade, die wir zu einem großen Weg vereinigen können”, betonte Remmel, “und da kommen die Kommunen ins Spiel.” Das Land mache das, was die Kommunen längst begonnen hätten, “wir vollziehen nach, was Sie schon begonnen haben”, richtete Remmel den Blick nach Bocholt, Saerbeck und die anderen aktiven Kommunen. “Bocholt und Saerbeck haben Zeichen gesetzt”, lobt Remmel, “sie haben vorgemacht, wie es gehen kann, es gibt nicht den einen Weg sondern viele Wege, um in allen Lebensbereichen zu Veränderungen zu kommen.” Sowohl Saerbeck als auch vor allem  Bocholt seien Botschafter für NRW und Klimaschutz., “und darauf bin ich auch stolz”, so Remmel. Er wolle NRW “wetterfest und zukunftssicher machen”, und die Aktion Klimaplus habe sich gelohnt.

Klimakommunen profitieren in Zukunft
“Die Beispiele Bocholt und Saerbeck zeigen, dass eine große Begeisterung bei Bürgerinnen und Bürgern und den Kommunen sowie den örtlichen Wirtschaftsunternehmen für innovative und nachhaltige Lösungen existiert – etwa für die Schaffung eines klimaschonenden Verkehrs wie in Bocholt. Diese Begeisterung wollen wir ins Land tragen, um für die Umsetzung von neuen Maßnahmen für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung zu werben. Denn klar ist: Die Kommunen, die sich schon heute diesen Themen widmen, werden in Zukunft davon profitieren.”

“integriert denken; das wird auch Voraussetzung für künftige Förderung sein. Die klimagerechte Stadtentwicklung, wie Bocholt es vormacht, ist beispielhaft.”

Konzepte so vielfältig wie die Kommunen
Matthias Peck, stv. Abteilungsleiter im MKULNV, stellte anschließend die “Erfolgsgeschicht” Klimaplus vor. “Die Konzepte sind so vielfältig wie die Kommunen selber” hob Peck hervor, “dabei gibt es keine übetragbaren Modelle, Klimaschutzkonzepte müssen zur Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern passen.” Klimaschutzaktionen stärkten das Profil, die Attraktivität und die Wirtschaftskraft der Stadt. “Bocholt hat gezeigt, wie Klimaschutz funktionieren kann”, lobt Peck, “NRW kann sich mit diesem Projekt sehen lassen.”

Weiter “Aktiv mit Perspektive”
Saerbecks Bürgermeister Wolfgang Roos und Bocholts Stadtbaurat Ulrich Paßlick stellten die Siegerprojekte vor. Saerbeck im Münsterland ist eine der kleinsten Gemeinden in NRW, aber auch eine der aktivsten, vor allem wenn es um den Ausbau der erneuerbaren Energien geht. Ziel der Gemeinde ist es, die kommunale Energieversorgung komplett auf erneuerbare Energien umzustellen. Mit der Umwandlung eines ehemaligen Munitionsdepots in einen Park zu Erzeugung regenerativer Energien, der Nutzung von geeigneten Dachflächen für Solaranlagen sowie der Installation eines durch nachwachsende Rohstoffe ,befeuerten’ Nahwärmenetzes ist man in Saerbeck diesem Ziel bereits ein großes Stück näher gerückt – mit Hilfe der Aktion Klimaplus, vor allem aber durch die große Begeisterung der Saerbecker Bürgerinnen und Bürger für ihr Ziel “CO²-freies Saerbeck bis 2030”.

Drei Bausteine für den Klimaschutz
Stadtbaurat Ulrich Paßlick hob die drei Bausteine/Schwerpunktthemen der Klimakommune Bocholt hervor und erläuterte beispielhaft einige der 68 Klimaschutz- und -anpassungsprojekte.

  • Mehr Energieeffizienz in einer hochwertigen Stadt
  • Mehr Mobilität und weniger CO²
  • Lebenswert in einem geschützten Stadt- und   Landschaftsraum

“Wir gehen viele kleine Schritte, die auch Kilometer machen”, betonte Paßlick, “und wir werden auch nach Abschluss der Aktion Klimaplus weitermachen unter dem Motto “Aktiv mit Perspektive”.
Im Schlusswort von Viktor Haase vom MKULNV machte dieser deutlich, dass es kein “entweder/oder” bei Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen gebe. “Man muss beides denken”, betonte Haase,

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